Luftig-leichte Bewegungen bei Morbus Bechterew

Frauenseminar in Stein bei Nürnberg 31. Mai - 03. Juni 2018
Bericht: Jana Schmalisch, Landesverband Sachsen /Dresden


Am Donnerstagnachmittag trafen die 24 Teilnehmerinnen aus ganz Bayern und 2 aus anderen Landesverbänden am Frauenwerk in Stein bei Nürnberg ein.
Bei einer Vorstellungsrunde traf man sich wieder oder lernte sich kennen. Denn manche Teilnehmerinnen waren zum ersten Mal dabei und andere können seit Jahren mal wieder dabei sein.
Es wurde die Frage in den Raum gestellt: „Was erwarte ich vom Seminar? Was hat mich bewogen hier zu sein?“ Und es fielen Antworten wie: “das Wochenende nutzen, um zu sich selbst zu finden; mit anderen zusammen zutreffen; sich mit den anderen auszutauschen oder sich einfach mal eine Auszeit vom Alltag zu nehmen.“
Am Freitagmorgen lernten wir nach einem stärkenden Frühstück das „SM System“ und unsere Therapeutin für diesen Tag Heilpraktikerin Frau Anna Velisek kennen.
Wir erhielten eine kleine Einführung in das SM System und den Umgang mit den Seilen kennen. Wer dabei an „Fifty Shades of Grey„ denkt liegt da aber ganz verkehrt. Man tut sich selbst, u.a. seinem Rücken, den Armen, Füßen und allen anderen Körperregionen mit einem speziellen Übungsseil und Igelbällen etwas Gutes.
Wir erlernten Übungen zum Lösen von Faszien-Problemen und Verkrampfungen, die man zu Hause einfach mit einem Handtuch ausführen kann.
Nach einem Mittagessen vom Buffet zeigte uns Frau Velisek weitere kleine Hilfsmittel, wie den Mini-Igelball oder die darin versteckten Massageringe, mit denen man die Durchblutung der Finger und Zehen anregen kann. Allerdings gab Sie zu beachten, dass an den Fingern auch Reflexzonen des Körpers spiegelverkehrt abgebildet sind. Ich selbst spürte bei der Massage mancher Fingerregionen an meiner linken Hand genau eine besondere Reizung meiner Schmerzregion im LWS Bereich rechts, aufgrund meiner Spondolysthese von L5-S2 sowie meine Probleme mit der ISG Region. Es ist also nicht nur so eine wörtliche Darstellung der Therapeutin, sondern eine selbst gespürte Reaktion.
Der Abend fand seinen Ausklang bei einem gemütlichen Spaziergang durch das Rednitztal, bei einem Plausch im Garten oder bei einem Erfahrungsaustausch im Wintergarten des Frauenwerks. Jeden so wie es ihm oder besser ihr beliebt.
Am Samstagvormittag starteten wir zu einem Badeausflug zur Kristalltherme Palm Beach in Stein. In den verschiedenen Thermalbecken (z.B. Bergkristall; Amethyst oder Rosenquarz) bei Temperaturen zwischen 33 und 38 Grad konnte man entspannt die Heilwasser genießen. Zahlreiche Außenbecken, das Wellenbad und auch die Wassergymnastik wurden mit viel Spaß ausprobiert.
Der Nachmittag stand nach dem gemeinsamen Mittagessen zur freien Verfügung. Manche Teilnehmerinnen machten sich auf den Weg durch den Rednitzgrund zum Freilandterrarium, andere wurden nach einer Kaffeepause kreativ und bastelten Herzen. Wer einfach nur ausruhen wollte nach dem Schwimmbadausflug-konnte auch das tun. Am frühen Abend stand die Bechti-Rap-Chorprobe auf dem Programm, denn die 2. Strophe des Frauen-
Bechti-Raps war fertig getextet und nun war es an der Zeit diese einzustudieren. Herzlichen Dank an unsere Margot Teuchner aus LA.
Bei dieser Probe zeigte sich wieder einmal besonders, was für eine tolle, vertraute und lustige Stimmung bei den Frauenseminaren herrscht.
Denn wie überall bei Proben gelingt nicht alles sofort und es entstehen viele amüsante Situationen. Doch es wird keinem ein Fehler angekreidet, sondern man schmunzelt /lacht gemeinsam darüber.
Am Abend stellten wir mit Erstaunen fest, dass am kommenden Nachmittag das Seminar schon wieder vorbei ist. ABER ein paar gemeinsame Stunden blieben noch!
Sodass man zum Ausklang des Samstages ein Resümee des bisher erlebten zog, z. B. was wieder besonders schön war, wie froh man war, dass man einander mal wieder gesehen hat usw.
Am Sonntagmorgen stand die Besichtigung des Faber-von-Castell-Museums „Alte Mine“ und des dazugehörigen Schlosses auf dem Programm. Die Führerin von Faber Castell erzählte uns zuerst etwas über die Geschichte der Bleistiftherstellung und erklärte uns, dass ein „Bleistift“ gar kein „Blei“ enthält.
Danach zeigte sie uns die einzelnen historischen Arbeitsschritte, die nötig waren, um aus Graphit, Ton und Holz einen Bleistift herzustellen. Es war sehr interessant, da grundlegend fast dieselben einzelnen Arbeitsschritte heutzutage auch noch nötig sind. Nur ist es durch moderne Maschinen etwas einfacher.
Anschließend besichtigten wir in das Schloss der Familie Faber Castell. Diese besteht aus 2 Teilen. Dem Alten Schloss , welches 1843 bis 1846 vom Architekten F. Bürklein im Stil der Neurenaissance für Lothar von Faber geplant und erbaut wurde und dem Neuen Schloss. Bis 1939 wurde es von der Familie selbst bewohnt. Im Krieg wurde es von der Wehrmacht besetzt und während der Nürnberger Prozesse bewohnten dies Journalisten. Da die Familie das alles nicht vergessen konnte, zog sie nie wieder ein. Doch es werden regelmäßig Familienfeiern wie die Hochzeiten dort gefeiert oder das Schlossgelände wird für Filmaufnahmen z.B. für die Filme von „Hanni und Nanni“ oder „Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft“ genutzt.
Da die Familie aber nie wieder im Schloss gewohnt hat, ist es noch vollkommen original möbliert erhalten.
Nach einer kurzen Einführung in die Familiengeschichte der Familie Faber und später Faber Castell sahen wir die unzähligen Räume des 3etagigen Schlosses. Wir sahen das wunderschöne, gut erhaltene bzw. vor 3 Jahren renovierte Damen- bzw. Herrenbad; das Zitronenzimmer, den Repräsentationssaal sowie das separate Spielzimmer, das Babyzimmer und das Lernzimmer für die Kinder.
In den Räumen der Kinder vor allem in dem Spielzimmer fühlten sich einige Teilnehmerinnen ihre eigene Kindheit zurückversetzt.
Nach einer kurzen, aber sehr herzlichen Verabschiedung fuhren alle Teilnehmerinnen wieder in die verschiedenen Teile Bayerns bzw. Deutschlands zurück. Doch im Gepäck hatten sie Gedanken an ein entspanntes, informatives Wochenende bei dem sie alte Freundinnen wieder getroffen haben oder sich auch ganz neue Bekanntschaften ergaben. Auch so mancher Tipp zur besseren
Verträglichkeit der Spritzen oder zu Möglichkeiten der Schmerzreduzierung durch verschiedene Lagerungsmöglichkeiten fand seinen Weg ins Gepäck.
Alle Teilnehmerinnen fanden das Wochenendseminar wieder sehr schön und gelungen und möchten sich deshalb auch auf diesem Wege noch einmal bei der Organisatorin Angelika Kreitmeier für Ihre Mühen, Ihre Ideen und Ihren Einsatz für uns bedanken.

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