„Dem Bechterew eine Stimme geben“ in Bernried

vom 26. 05. bis 29.05.2016

Bericht von Gina Eich und Eliane Roth

Alle Teilnehmerinnen wurden am Donnerstag von Christina und Michela im Klosterhof Bernried bei strahlendem Sonnenschein begrüßt. Zunächst gab es Abendessen, dann eine persönliche Vorstellungsrunde von uns allen auf sehr spielerische Art im Sitzungsraum 2138. Jeder musste über sich 2 Eigenschaften preisgeben, eine musste gelogen sein und wir haben erraten, welche. Es war sehr lustig.

Am Freitagvormittag ging es in den Garten. Christina erzählte uns eine Geschichte über zwei seit Jahrzehnten verbundene Bäume, von denen einer plötzlich gefällt wurde. Der andere musste nun mit dem Alleinsein fertig werden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelang ihm das und er meisterte sein Schicksal. Danach durften wir uns einen der vielen um uns herum-stehenden Bäume aussuchen, diesen ertasten und spüren und ihm ein Geschenk (z. B. einen Stein) bringen. Leichte Gymnastik machte dann Michaela mit uns, bevor wir uns alle zum Mittagessen begaben.
Im großen Sitzungssaal erwartete uns danach eine weitere Überraschung: wir durften unser eigenes Leben auf einer Baumscheibe anhand der Jahresringe farbig dokumentieren.
Es folgte eine Geschichte vom „Gärtner und seiner Frau“, die gemeinsam in jungen Jahren einen Baum gepflanzt hatten der im Laufe der Zeit immer wieder gestutzt wurde, weil er nicht so wuchs, wie sie sich das vorgestellt hatten. Wenn er in die Höhe wuchs, wurden ihm seine Äste beschnitten, wenn er dann in die Breite ging, ebenfalls. Das machte ihn furchtbar traurig. Erst durch das Lob eines kleinen Mädchens durfte er dann so wachsen, wie er wollte.
Fazit: Man soll nicht begrenzen, sondern loben und Liebe schenken, dadurch läuft das Leben in richtigen Bahnen.
Nach dem Abendessen besuchten wir die Sternwarte Wegen der vielen Wolken am Himmel, konnten wir deshalb nicht mal durch das große Teleskop die Sterne sehen. Dafür hörten wir einen faszinierenden, spannenden Vortrag von Herrn Motl und Herrn Eich, welche ehrenamtlich durch die Sternwarte führen, mit phantastischen Bildern von Himmelsobjekten und Milchstraßen. Am Samstagvormittag Aufteilung in 2 Gruppen. Die eine Gruppe ging mit Michaela in den Garten um die Geräusche der aufsteigenden Säfte in den Bäumen mittels Stethoskop zu hören, oder die Baumstämme mit verbunden Augen zu ertasten um sie danach mit offenen Augen wieder zu finden- Wir sind in diesen Momenten den Bäumen noch nie so nah gewesen!
Eine wunderbare Erfahrung.

Die andere Gruppe erfuhr gleichzeitig, dass durch Gesang der Mund und die Zunge in unter-schiedlichen Stellungen bewegen sollten. Durch entsprechende Atmung wird der Brustkorb gedehnt und dadurch gestärkt. Die Atmung als Motor der Stimme und Kieferöffnung mit Feldenkrais. “Zunge und Kiefer“ mit funktionalem Stimmtraining. Unsere Trainerinnen waren Cornelia Schmid und Barbara Schubert. Cornelia ist ausgebildete Stimmpädagogin und Barbara Feldenkrais-Therapeutin.
Durch Singen hat man eine bessere Atmung. In Verbindung mit aufeinander abgestimmten Feldenkrais-Lektionen wirkt sich dies nicht nur positiv auf die Psyche sondern auch auf die eingeschränkten Bewegungsabläufe im Brustkorb aus.

Bei beiden Methoden steht die Selbstwahrnehmung des individuellen Atem-, Stimm- und Kör-pergefühls im Mittelpunkt. In den angebotenen Übungen lernten wir spielerisch andere, neue Möglichkeiten kennen. So konnten wir die unterschiedlichen Muster entdecken und vergleichen. Mittels dieser Wahrnehmung hatten wir die Möglichkeit, uns individuell und effektiv im Umgang mit unserem Körper und Stimme zu entscheiden.

Zurück
Bayern_-_Frauennetzwerk_-_Aktivitäten_-_3.1.gif